Entschuldigungen und ihre Wahrheit.
Ich falle mal mit der Tür ins Haus: Eine Entschuldigung kann man sich eigentlich sparen. Denn sie ist genau genommen keine. Schließlich verändert sie nichts, weder bei dem, der sie ausspricht, noch bei dem, an den sie gerichtet sind. Im Grunde ist sie deshalb sogar ein kleines bisschen mit Verlogenheit behaftet, auch wenn sie mit guten Willen geäußert werden.
Was, geht es noch? Mag der eine oder andere jetzt denken. Das ist schließlich eine gelernte Form der Höflichkeit und zeugt von Charakter, wenn Fehler bereut und wieder gut gemacht werden sollen.
In den Trainings von Gudrun Schönhofer-Hofmann lernt man tiefer liegende Aspekte der sogenannten Höflichkeit kennen…
Warum Schuld nicht entschuldbar ist.
Man könnte hier auch von dem Arsch-in-der-Hose-Prinzip sprechen. Denn wer Schuld auf sich lädt, und dann keine Eigenverantwortung für sich und sein Handeln übernimmt, kann diese mit einer lapidaren Entschuldigung nicht abstreichen.
Nach dem Verursacherprinzip bleibt diese beim Verursacher. Punkt.
Die einzige Möglichkeit, mit dieser Situation in den Frieden zu kommen, ist bei sich zu bleiben und anzuerkennen, dass man Mist gebaut hat. So einfach ist das. Das Feedback ist dann auszuhalten.
Und wer es vermeiden möchte, zukünftig immer wieder in die Schuldfalle zu tappen, sollte sich hüten, betrügerisch Entschuldigungen vorzuschieben und sich lieber seinen inneren Verursachern stellen.
Denn es hat einen Grund, warum wir uns verhalten, wie wir uns verhalten.
Eine Ambivalenz in sich: Die Entschuldigung.
Zugegeben. Es ist etwas verzwickt mit den Entschuldigungen.
Betrachten wir die zwei Seiten der Medaille: Wenn jemand etwas verbockt, muss er sich dem Echo stellen.
Auf der anderen Seite: Es ist eigentlich lächerlich, Entschuldigungen einzufordern, weil sie an dem Konflikt nichts ändern und ihn vor allen Dingen nicht lösen. Wer sich im Kontext von Schuld und Erwartung befindet, hat eine systemische Verabredung. Bedeutet, jeder der Beteiligten kann gar nicht anders, als sich so zu verhalten, wie er/sie sich verhält.
Irgendwelche Floskeln verändern das Fehlverhalten nicht, sondern ganz im Gegenteil. So lange die Beteiligten eine Kontroverse nicht hinterfragen, wird sie sich immer wieder neue Spielfelder und Personen kreieren, um wieder und wieder auf das Thema aufmerksam zu machen.
Entschuldigungen sind also absolut überflüssig. Wer sich von der trügerisch anmutenden Idylle freischwimmen möchte, der muss Farbe bekennen und Eigenverantwortung übernehmen.
Check_Up für das Resonanzfeld.
Mehr Eigenverantwortung und weniger Ausflüchte
Wer sein Resonanzfeld pflegt, nachdem er gründlich aufgeräumt hat, gerät zwar immer noch in Situationen, in denen es erforderlich ist, seinen Standpunkt zu vertreten. Aber ohne wenn und aber, ohne Ausflüchte oder halbherzige Entschuldigungen, weil man den anderen ja bloß nicht vor den Kopf stoßen möchte.
Und das hat zur Folge, dass eine betrügerisch akzentuierte Übergriffigkeit verschwindet. Wer selbstverständlich zu seinem Ich-Sein steht, der benötigt keine Verlogenheit und geht nicht trügerisch durch den Alltag – seine Ausstrahlung bewahrt ihn vor potentiellen Konflikten.
Fazit: Für Verbiege-Sessions eignen sich Yoga-Stunden. Aber wer sein Leben klar und authentisch lebt, weil er in seiner Mitte ist, verabschiedet sich ein für alle Mal von der trügerisch angehauchten Harmonie oder einem „das gehört sich aber so“.
Dann perlt auch alles an ihm ab, was nichts mit seiner Wahrheit zu tun hat.
Wann bist Du bereit für Deinen Reset?